Archiv

Jahrgang 2018/19

Venta de Ropa

Am 8.November haben wir in der Fundación einen Flohmarkt veranstaltet, bei dem wir an die Familien des Viertels Kleidung und Schuhe für 1 BS (~ 12 ct) und 50 Ct (~ 6 ct) verkauft haben. Die

Kleidung war der Fundación von Privatpersonen zur Verfügung gestellt worden.

Viele der Eltern unserer Kinder im Projekt haben sich sehr über diese Gelegenheit gefreut, günstig neue Kleidung für ihre Kinder kaufen zu können. Insgesamt haben wir etwa 250 Bs eingenommen, mit

denen neue Schulmaterialien gekauft werden können.

 

Annika und Luisa (2017/18  FW)

 

Títeres

Im Oktober hatten wir die Ehre, mit der Fundación an dem Handpuppenfestival "Festival de Títeres", welches von dem franziskanischen Projekt "Justicia y Paz" organisiert wurde, teilnehmen zu dürfen. Nach intensiven Proben im Projekt ging es mit ca. 15 Kindern in die Stadt, genauer in das Theater im Zentrum Cochabambas, wo die Kinder ihr einstudiertes Stück aufführten. Das Festival stand unter dem Thema "Pequeños gestores de paz" - "Kleine Gesten des Friedens" und jede der ca. 10 Gruppen hatte ein thematisch passendes Theaterstück vorbereitet. Am Ende belegten wir mit unserem Stück über das Teilen den ersten Platz und bekamen eine große Kiste Materialien für die Fundación, sowie eine Urkunde für jeden Teilnehmer überreicht. Nach einem aufregenden und langen Tag ging es dann in der Dämmerung für alle zurück nach Hause.

 

Annika und Luisa (2017/18 FW)

 

Dia del Estudiante

Ein Teil der bolivianischen Kultur, den ich hier sehr schnell bemerken konnte, ist die Liebe für jede Art von Feiertagen und Festivitäten. So feiert ganz Bolivien heute am 21. September gleich drei Feste auf einmal: Día del Amor (Tag der Liebe – hier wichtiger als Valentinstag), Llegada de la estación de la primavera (Frühlingsanfang) und Día del Estudiante (Tag des Schülers).

 

 

 

In der Fundación wird jedes Jahr der Día del Estudiante gefeiert, um den Kindern zu zeigen, dass Bildung und Schule etwas schönes sind, ein Privileg, das es zu feiern gilt.

 

Normalerweise ist im Alltag im Projekt nicht viel Zeit für Spiele, weil die Fundacíon es sich zum Hauptauftrag macht, dass die Kinder ihre Hausaufgaben machen, ihre Lücken auffüllen, ihre Schwächen trainieren, eine vollständige Mahlzeit zu sich nehmen bevor sie zur Schule gehen und dass sie die Möglichkeit haben, sich vor der Schule zu waschen. Umso besonderer war also die Fiesta am Día del Estudiante für die Kinder. Luftballons, Spiele und ein leckeres Essen sorgten für gute Laune. Insgesamt hatten wir vier Spiele vorbereitet: Sackhüpfen (carrera de sacos), einen Poesie-Wettstreit (concurso de poesía), ein Wassermelonen-Wettessen (concurso de comer) und einen Tanz-Wettstreit (concurso de baile). Natürlich gab es für die besten auch Preise: Es wurden jeweils die ersten drei Plätze geehrt und es gab Schulmaterialien, Haargummis und Buntstifte zu gewinnen. Nach den anstrengenden Wettkämpfen durften sich alle Kinder mit einem leckeren Essen und Refresco (selbstgemachter Softdrink mit Zimt) stärken. Normalerweise essen in der Fundación nur etwa 25 Kinder, die für das Mittagessen eingeschrieben sind. Zu essen gab es eine abgeänderte Version von Salchipapa, ein bei den Kindern beliebtes Straßenessen bestehend aus angebratenen Hotdogscheiben und Pommes. Wir fügten dem Gericht noch Hühnchen, hart gekochte Eier und Salat aus Tomaten, Möhren, roten Zwiebeln und Salat hinzu, sodass eine Art Piqué entstand.

 

Alles in allem war die Feier ein voller Erfolg und die Kinder verließen die Fundación mit einem Lächeln im Gesicht. Ich persönlich finde es eine sehr süße Idee den Schülern des Landes einen Tag zu widmen und so auf die wichtige Rolle von Bildung hinzuweisen. Mit unserem Poesie-Wettstreit wollten wir den Kindern zeigen, dass es sich lohnt zu lernen und wie schön es sein kann, Erlerntes mit anderen zu teilen. Da viele der Kinder ihre Eltern aufgrund langer Arbeitstage selten sehen, liegt es in der Verantwortung der Apoyos und der Schulen Werte wie Bildung als relevant und erstrebenswert zu vermitteln und ich hoffe sehr, dass der Día del Estudiante dazu ein kleines bisschen beitragen kann.

 

 

 

Annika und Luisa (FW 2018/19)

 

Hallo liebe Freunde, Familie, Interessierte, Neugierige und Unterstützer!

 

„Wenn wir wahren Frieden in der Welt erlangen wollen, müssen wir bei den Kindern anfangen.“ - Mahatma Gandhi

 

Es ist nun schon drei Monate her, dass ich in Frankfurt ins Flugzeug stieg, die lange Reise von 22 Stunden nach Bolivien auf mich nahm und in mein Abenteuer Freiwilligendienst startete. Drei

Monate, die mir einen ersten Eindruck von der unglaublich vielfältigen und interessanten Kultur Boliviens verschafften. Drei Monate, in denen ich vor unterschiedliche Herausforderungen gestellt

wurde. Aber auch drei Monate, in denen ich meine Arbeit im Projekt kennen- und lieben gelernt habe.

 

Das Projekt „Hilando Sueños“ („Träume spinnen“) ist ein „Apoyo“ für die Kinder des Barrios „Nueva Esperanza“, gelegen in der Zona Sur, einem der ärmeren Vororte Cochabambas. „Apoyo“ bedeutet auf

deutsch „Unterstützung“, dieser Begriff ist deswegen passend für die Fundación, da sie mehr als eine einfache Hausaufgabenbetreuung ist. Außer der schulischen Unterstützung bietet das Projekt den

Kindern auch Frühstück und ein warmes Mittagessen, den Zugang zu Internet, Dusche und fließend Wasser, medizinische Erstversorgung und Geborgenheit, kurz eine Atmosphäre, in der die Kinder Kinder

sein können. Dies alles ist leider oft in den Elternhäusern der Kinder nicht gegeben, viele der Kinder sehen ihre Eltern kaum, weil diese den ganzen Tag arbeiten. Einige der Kinder gehen auch

selber arbeiten oder helfen in den Unternehmen ihrer Eltern. Kind sein , spielen und Spaß haben kommt dabei oft zu kurz. Die Kinder lernen früh, dass dafür keine Zeit ist und sie stattdessen für

ihre Geschwister kochen, waschen oder spülen sollen.

 

Daher hat es sich die Fundación zur Aufgabe gemacht, den Kindern zu Weihnachten das zu ermöglichen, was für viele Kinder selbstverständlich ist: Ein Weihnachtsfest mit selbstgebackenen Plätzchen,

weihnachtlicher Deko, Liedern, einer Messe mit Krippenspiel und natürlich auch Geschenken.

 

Dafür benötigen wir Ihre Hilfe. Für die insgesamt 50 Kinder würden wir gerne jeweils ein Geschenk im Wert von ungefähr 10 Euro kaufen. Viele der Kinder bekommen zu Hause gar keine Geschenke zu

Weihnachten. Als ich letztens mit José Luis seine Hausaufgaben gemacht habe, stand in seinem Arbeitsheft folgende Frage: „Wenn dir plötzlich ein Flaschengeist erscheinen würde, was würdest du Dir

wünschen?“ „Un borrador, un lápiz, un lapicero, una mochila y colores.“, schrieb José Luis, also: ein Radiergummi, einen Bleistift, einen Kugelschreiber, einen Rucksack und Buntstifte. Wie José

Luis geht es allen Kindern der Fundación, sie wünschen sich keine teure Barbiepuppe oder die neuste Actionfigur. Stattdessen brauchen sie neue Kleidung, die nicht löchrig ist und

Schulmaterialien. Damit wir den Kindern einige dieser Wünsche erfüllen können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen. Schon ein kleiner Betrag hilft dabei, den Kindern zu Weihnachten ein Lächeln

ins Gesicht zaubern zu können.

 

Im Namen der gesamten Fundación Hilando Sueños möchte ich mich schon einmal im Voraus für Ihre Hilfe bedanken. Ohne die Unterstützung aus Deutschland wäre das Projekt für die Fundación nicht

realisierbar. Vielen herzlichen Dank oder eher ¡Muchísimas Gracias!

 

Viele liebe Grüße aus Bolivien!

 

Annika und Luisa (aktuelle FW)

Liebe Spender,

 

die Weihnachtszeit ist vorbei, der Jahreswechsel überstanden und wir bereiten uns im Projekt auf das neue Schuljahr mit neuen Herausforderungen, Abenteuern und vor allem ganz vielen neuen

Hausaufgaben vor. Bevor der Trubel des neuen Schuljahres über uns hereinbricht, ist es aber erst einmal an der Zeit, Danke zu sagen. Durch die zahlreichen Spenden aus Deutschland konnten wir den

Kindern der Fundación ein wunderschönes Weihnachtsfest bereiten: In der Adventszeit wartete jeden Tag eine neue Aktivität auf die Kinder. Zuallererst wurde der Weihnachtsbaum aufgestellt und

geschmückt, um ein wenig weihnachtliche Stimmung in der Fundación zu verbreiten. Dann ging es ans Weihnachtskarten basteln, denn die Fundación wurde dieses Jahr erneut von unserer

Partnerorganisation „Planeta Esperanza“ in Spanien in Form eines Weihnachtskartenwettbewerbes unterstützt. Die drei Kinder mit den schönsten Weihnachtskarten und der besten Rechtschreibung

bekommen ein zusätzliches Geschenk. Ein weiteres Highlight der Weihnachtszeit war die große Plätzchenbackaktion. Familienweise haben die Kinder fleißig Kekse gebacken, um die Weihnachtszeit

zuhause ein wenig süßer zu gestalten. Außerdem sorgte ein Filmetag mit extra Popcorn für große Freude unter der Kindern. Dann ging es auch schon an die Vorbereitung der Weihnachtsfeier. Fleißig

übten wir mit den Kindern das Krippenspiel und putzten und dekorierten die Fundación für den großen Tag. Die Weihnachtsfeier war dann ein voller Erfolg. Ein franziskanischer Priester hielt eine

wunderschöne Messe für die Kinder und alle anderen Gäste und die Kinder präsentierten stolz ihr hart einstudiertes Theaterstück. Anschließend folgte ein gemeinsames Essen mit allen Eltern,

Kindern und Erziehern. Zu guter Letzt ging es dann an die Bescherung. Dank der Spenden war es uns möglich, allen 50 Kindern Geschenke zu überreichen. Jeder bekam entweder Schuhe für die Schule,

Turnschuhe, neue Kleidung oder Schulmaterialien. Außerdem wurde allen Teilnehmerinnen unseres Backprojektes ein Präsentkorb und eine Urkunde über ihre abgeschlossene Ausbildung überreicht.

 

Alles in allem hatten wir eine wunderschöne Weihnachtszeit. Daher möchten wir uns, auch im Namen der Kinder und der gesamten Fundación, herzlichst bei jedem Spender bedanken, der dieses besondere

Weihnachtsfest möglich gemacht hat.

 

Sehr gerührt waren wir von der Mutter eines Kindes, die uns nach der Bescherung in den Arm nahm, küsste und sich für das Geschenk ihres Sohnes bedankte. Dieser Dank gilt auch Ihnen, liebe

Spender, und zeigt, dass Geschenke für die Kinder, welche wir dieses Jahr betreuen dürfen, wahrlich keine Selbstverständlichkeit sind.

 

Danke, dass Sie den Kindern den Start in das neue (Schul-)Jahr erleichtert haben.

 

Wir hoffen, auch Sie hatten ein schönes und erfülltes Weihnachtsfest und sind gut in das neue Jahr gerutscht.

DIA DEL NINO

Jedes Jahr am 12. April feiert Bolivien den „Día del niño“ - also den Kindertag. Auch in Deutschland gibt es laut Kalender einen Kindertag, bei uns allerdings am 20. September. Jedoch glaube ich, dass ich nicht nur für mich spreche, wenn ich sage, dass ich bisher noch nie so einen Kindertag gefeiert habe. Dies ist in Bolivien sehr anders, der Kindertag ist hier einer der wichtigsten Feiertage und die Kinder im Projekt fiebern das ganze Jahr auf „ihren“ besonderen Tag hin. Und tatsächlich erfüllt dieser Tag neben dem großen Spaß für die Kinder noch einen ganz anderen, wichtigeren Zweck. Der Tag soll an die Bedürfnisse und vor allem auch Rechte aller (bolivianischen) Kinder erinnern. So hat dieser auf den ersten Blick vielleicht eher alberne Tag eine sehr ernste Botschaft und weist jedes Jahr wieder darauf hin, was viele leicht vergessen: Kinder sind Kinder, sie verdienen es in einem sicheren Umfeld aufzuwachsen, mit ausreichend Raum und Zuneigung, um sich zu entwickeln und mit einem Zugang zu Bildung. Gerade für die Kinder in unserem Projekt , die oft schon von klein auf arbeiten und im Haushalt und für ihre jüngeren Geschwister große Verantwortung übernehmen ist dies eine wichtige Erinnerung. Natürlich hoffe ich, dass diese Botschaft vor allem auch bei den Eltern ankommt.

 

Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten am „Día del niño“ stehen natürlich die Kinder und der Spaß. Einen Tag lang werden viele Kinderträume wahr. Unsere Feier in der Fundación begann mit einem besonderen Frühstück für die Kinder: Torte und Kakao. Die Torte hatten wir am Tag zuvor zubereitet – einen bolivianischen Kuchenklassiker: Tres Leches (dt: drei Milchsorten). Nach dem süßen Frühstück sorgten zwei Clowns für gute Stimmung, es stieg eine kleine Tanzparty, die Kinder traten in vielen lustigen Spielen gegen einander an und zu guter Letzt gab es noch eine Piñata, gefüllt mit kleinen Geschenken und Süßigkeiten. Der krönende Abschluss der Feier war das Mittagessen. Zur Feier des Tages stand „Pique Macho“ auf dem Menü – das Lieblingsessen vieler Kinder.

Auch für die älteren Kinder am Nachmittag gab es eine kleine Feier mit selbstgemachter Pizza und Cola. Auch wenn solche besonderen Feiertage natürlich immer ein wenig mehr Arbeit für uns Erzieherinnen bedeuten, war es sehr schön zu sehen, wie sehr sich die Kinder freuten, einen Tag lang einfach nur Kind sein zu dürfen, zu spielen und herumzutoben. Ich finde das Konzept des „ Día del niño“ sehr schön und habe es sehr genossen, diese Feierlichkeit in der Fundación miterleben zu dürfen.

 

Annika S. (aktuelle FW)

 

SCHUHPROJEKT MIT DEM CLARA-FEY-GYMNASIUM

Sechs Monate seid meiner Ankunft in Deutschland im August 2018 aus Bolivien waren vergangen und schon saß ich wieder im Flugzeug. Mein Koffer voller Briefe von den Schülern des Clara Fey Gymnasiums in Bonn an die Kinder der Fundación in Cochabmba. Ich habe mich riesig gefreut der Fundación nicht nur einen Besuch ab zustatten, sondern auch im Namen meiner ehemaligen Schule dazu sein. Die Aktion „Schritte ins neue

Jahr“ war etwas worüber ich und das Projekt uns riesig gefreut haben. Neben ein paar Schuhen, sollte jedes Kind aus der Fundación auch etwas ganz persönliches bekommen. So nahm ich all die Karten mit, die im Klassenverband für jedes einzelne Kind personalisiert wurden. Einige Tage nach meiner Ankunft in Bolivien begann nun auch für mich die

Arbeit. Zusammen mit den Freiwilligen vor Ort, Annika und Luisa und den Erziehern nahmen wir die Schuh-Maße der Vor- und Nachmittagskinder.In kleinen Gruppen erzählten wir ihnen nach und nach von den Schülern. Die Kinder waren ganz erstaunt, denn sie erinnerten sich an die Weihnachtsaktion und waren so froh, dass die gleichen Kinder ihnen wieder Karten schickten.

Auch den Eltern erzählten wir von der Aktion und sie waren begeistert, wollten jedoch nichts umsonst annehmen. So sammelten die Eltern 5Bs pro Kind und spendeten es der Fundación. Mit diesem kleinen Betrag kauften wir Schuhlack (um die Schuhe vor der Schule zu säubern, dies ist nämlich Pflicht in Bolivien) und Shampoo, Seife, Handtücher und

Klopapier für die Kinder, da sie sich in der Fundación duschen.

 

Nun waren alle eingeweiht und wir hatten alle Schugrößen. Am 14.03.2019 gingen wir mit der vom Clara-Fey-Gymnasium mitgegebenen Spende auf die Cancha (ein riesiger Markt, auf dem alles zu finden ist). Dort kauften wir für jedes Kind ein paar Schuhe. Manche Kinder hatte sich Turnschuhe gewünscht, andere Schulschuhe. Voll gepackt mit 4 Säcken

an Schuhen brachten wir diese in die Fundación.

Am 28.03.2019 war es soweit. Wir bastelten zusammen mit den älteren Kindern ein Plakat auf dem „dankeschön Clara-Fey-Gymnasium“ stand und befestigten es an einem Geländer. Wir teilten unsere Kinder in ihre Räume auf und verteilten die Schuhe. Das Strahlen war unbezahlbar. Eigentlich sollten die Kinder mit dem Auspacken warten für das Foto, doch viele der Kinder konnten es nicht abwarten ihr löchrigen Schuhe auszuziehen und die neu zu tragen. So war es als wir das Foto mit den ganz kleinen schießen wollten. Die kleine Marisabel war nicht da und tauchte plötzlich mit ihren neuen Schuhen auf und sagte, die seien wie von einer Prinzessin. Aber nicht nur die Schuhe waren Gesprächsthema, auch die coolen Karten. Die Kinder guckten sich die alle. Vorallem die Fotos waren super! Sie waren ganz erstaunt wie groß die Kinder auf den Fotos waren und sie freuten sich das sie Karten mit ihren eigenen Namen hatten. Es wurde direkt versucht, die kleinen Kunstwerke nachzumalen, um auch so gut malen zu können. Die Kinder werden diese Karten in Ehren halten und nie vergessen. Daher beschlossen wir zusammen eine Antwort zuschreiben. Jedes Kind saß also und überlegte was es schreiben könnte und was es malen könnte. Dann begaben sie

sich an die Arbeit und malten und schrieben fleißig.

 Und so saß ich nach 5 Wochen Bolivien Aufenthalt wieder im Flugzeug und wieder war mein Koffer voll mit Karten und

Bildern von den Kindern aus Cochabamba für die Schüler in Bonn, mit der großen Ehre sie überreichen zu dürfen.

Im Namen der ganzen Fundación und der Projekt Träume Spinnen AG kann ich nur Danke sagen! Die Kinder wurden nicht nur mit Schuhen unterstützt, sondern ihnen wurde eine große Freude geschenkt. Die Freude war unbeschreiblich!

Jedes Mal wenn ein Kind auf seine Karte guckt oder auch nur runter auf seine Schuhe wird es an die Kinder des Clara Fey Gymnasiums denken. 

(Carolina G.A.)

OSTERN

Seit Jahren schon organisieren die Freiwilligen in der Fundación jährlich eine kleine Osteraktivität. So haben auch wir uns dieses Jahr eine Kleinigkeit überlegt. In den vergangenen Jahren haben die Kinder schon des Öfteren Ostereier gesucht, im Gespräch mit unserer Chefin haben wir uns dieses Jahr allerdings gegen diesen Brauch entschieden, vor allem auch weil es eigentlich nicht üblich in Bolivien ist, Ostereier zu verstecken bzw. zu suchen und wir uns deshalb nicht so wohl damit gefühlt haben, die deutsche Tradition durchzuführen. Trotzdem wollten wir aber zumindest eine kleine Osteraktivität durchführen und nach einigen Gesprächen mit den Kindern im Vorfeld fiel uns auf, dass die wenigsten wussten, was wir eigentlich an Ostern feiern und warum sie schulfrei haben. Deshalb organisierten wir für Gründonnerstag eine kleine Fragerunde, in der wir mit den Kindern über den Ursprung von Ostern sprachen, darüber, welche Rolle Jesus ganz genau im katholischen Glauben und auch in unserem Leben einnimmt und was genau denn jetzt Ostern und Weihnachten unterscheidet. Im Anschluss gab es dann noch ein Schokoladenei mit Überraschungsfüllung für jedes Kind und viele grinsende Schokomünder

(Annika S.)


Jahrgang 2017/18

Der erste Freitag des Monats

Jeden ersten Freitag des Monats schließt die Fundación schon um 11.00 Uhr und öffnet erst zwischen 15.00 und 16.00 Uhr wieder. In der Zeit kochen wir für uns Mitarbeiter (meistens Hühnchen mit Reis und Gemüse) und machen eine Grundreinigung. Alles wird neu geordnet und gezählt. Zudem wird abgestaubt, gefegt und gewischt. Die Küche und die Bäder werden sauber gemacht. Dies ist recht aufwendig und wird sonst unter der Woche nicht geschafft.

 

Pascua

Da Ostermontag in Bolivien kein Feiertag ist, fing der Tag sehr normal an: Hausaufgaben, Desayuno (Snack) und noch mehr Hausaufgaben. Um 11 Uhr ist Delina dann mit allen Kindern in den Park gegangen. Lidia, Lesly und ich haben währenddessen  in der ganzen Fundación Schokoladeneier und Schokomünzen versteckt. Als das Kommando kam, kamen alle Kinder reingestürmt und suchten. Als alles gefunden war, teilten die Kinder die Süßigkeiten mit denen, die fast nichts abbekommen hatten. Anschließend gab es Chickenwings mit Gemüse (Lieblingsessen).

 

Día del Niño

Der Tag des Kindes fing für uns sehr stressig an! Gaspard, Nina und ich fuhren auf die Cancha und kauften zwei riesige Torten. Anschließend gingen wir mit den Kisten mitten auf der Fahrbahn durch die Reihen der Autos, bis wir unseren Truffi gefunden hatten. Unser Truffi-Fahrer hätte sich auf jeden Fall für die Formel 1 qualifizieren können... Die Torten kamen aber zum Glück heile an. In der Fundación angekommen, dekorierten wir für die Kinder und stellten die Tische um. Als alle da waren, setzten wir uns in kleinen Gruppen zusammen, arbeiteten gemeinsam die Kinderechte aus und versuchten diese mit ihnen zu verinnerlichen. Später gab es Kakao und Torte für alle. Als Überraschung kam dann ein Clown, der die Kinder animierte. Der Tag war geprägt von leuchtenden Kinderaugen und Lachen! Fasziniert saßen Nina und ich da und staunten, wie ruhig die Kinder bei dem Clown waren und direkt auf ihn hörten... wäre schön, wenn sie immer so wären, aber was soll man tun? Wir genossen einfach, dass wir diesen Kindern mit dem bisschen, was wir bieten können, eine kleine heile Welt geben, in der sie unschuldige Kinder sind und wir die Erwachsenen.

 

Aniversario de la Fundación

Jedes Jahr im Mai ist es wieder soweit, der Geburtstag der Fundación. Dieses Jahr wurde der sechste gefeiert. Wir feierten an einem Samstag, damit alle Kinder mit genug Zeit kommen konnten! Morgens gab es eine Messe, die von einem Franziskaner Bruder gehalten wurde. Wir hatten Besuch von den Franziskanern und von Vertretern der MZF und der Mission München. Außerdem vom deutschen Provinzial und vielen anderen kooperierenden Projekten aus Bolivien. Es gab ein großes Essen und eine Rede unserer Direktorin Delina Calani. Wir nutzten die Gelegenheit, um unsere Produkte zu verkaufen. Auch gab es eine Tombola für die Kinder und Eltern. Viel Musik, viel Spielen, viel Miteinander leben! Ein stressiger, aber sehr schöner Tag für uns!

 

Día de la Salud mit der Fundación San Lucas

Seit dem Frühjahr 2018 arbeitet HS mit dem Gesundheitsprojekt San Lucas zusammen. Die Zusammenarbeit besteht aus zwei Teilen.

 

1. Teil: Das Mobile Krankenhaus kommt einmal im Monat für zwei Tage und kontrolliert die Zähne und den allgemeinen Gesundheitsstatus. Sie spendeten Zahnpasta und Zahnbürsten für alle Kinder der Fundación, um uns das Zahnputzprojekt zu ermöglichen.

 

2. Teil: Einmal im Monat treffen sich die Mütter mit der Koordinatorin von San Lucas. In unterschiedlichen Workshops lernen die Mütter viel zur Prävention von Krankheiten, zu Hygiene und Familienplanung. Auch das Gemeinschaftsgefühl und die Kontrolle der Gesundheit der Kinder unter 6 Jahren soll dadurch verbessert werden, da letzteres von einer Mutter übernommen wird, die Teamleader der Gruppe für eine bestimmte Zeit ist.

 

Justicia y paz

Mit Justicia und Paz arbeitet HS seit Frühjahr 2018 zusammen. Ziel ist es, den Kindern nahe zu bringen, dass Gewalt kein Weg ist und ihnen spielerisch zu zeigen, dass Gerechtigkeit Spaß macht. Hierfür kommen Arbeiter dieser Organisation, machen Workshops und zeigen Filme. Zudem haben unsere Kinder dadurch die Möglichkeit bekommen mit Handpuppen ein Theaterstück in dem Thema vorzuführen. Die Vorführung ist im September im Theater von Cochabamba und beinhaltet einen tollen Preis für die Gewinner!

 

Missionszentrale der Franziskaner und Mission München

Den ersten Kontakt mit den Franziskanern (abgesehen von der langjährigen Tradition MZF Freiwillige nach Hilando zu schicken) hatte die Fundación im Winter 2017. Wir überlegten, wie wir ein großes Weihnachtsprogramm erstellen konnten und vor allem, wie wir dieses finanzieren wollten. Wir fragten Rubén, der bei den Franziskanern in Cochabamba arbeitet und zusammen mit ihm stellten wir einen Antrag für ein Miniprojekt an die Provinz, mit dem das ganze Weihnachtsprogramm gefördert wurde. Als wir im Januar vom Restgeld der Spenden für die Weihnachtsgeschenke das Mittagessen starten konnten, wussten wir, dass wir Hilfe brauchen würden. Wir setzten uns mit der MZF in Verbindung. Diese teilte uns mit wir bräuchten Franziskaner Schwestern oder Brüder, welche uns unterstützten und der Förderung zustimmten, sodass die Fundación anerkannt wurde. Delina, Nina und ich machten uns daher im Zeitraum von Januar bis Mai auf die Suche. Wir knüpften viele Kontakte und führten viele Gespräche. Manchmal gaben wir die Hoffnung fast auf, dass es klappen würde, aber wir gaben nicht auf. Schließlich fanden wir im Mai eine Schwester, die uns in diesem Jahr den "Aval" gab und einen Bruder, der das Projekt toll fand und uns seine Unterstützung für die folgenden Jahre versprach. Als wir dies hörten, fielen wir uns in die Arme und vergossen eine Menge Freudentränen, denn wir waren unserem Traum eines Mittagessens für die Kinder einen großen Schritt näher gekommen. Ruben half uns bei der Antragstellung. Und schon ging es an den Provinzial. Dann hieß es wieder zittern. Als es auch hier endlich durch war ging es an die MZF. Die Tage in der Fundación liefen wie gewohnt weiter. Doch eines Morgens, als wir in der Fundación arbeiteten, schrie Delina auf! Der Antrag wurde in Deutschland angenommen!!!

Nun ist das Projekt von Franziskanern vor Ort befürwortet und wird unterstützt. Das bedeutet, dass die Missionszentrale der Franziskaner und die Mission München die Fundación unterstützen, indem sie u.a. das Mittagessen unterstützen.

 

Das Projekt Chuki und Yolanda (Anfänge des Projekts : Familias en riesgo psicosocial)

Liebe Familie und Freunde!

Wir melden uns mit einem dringenden Anliegen an euch. Dies ist die Familie Gutierrez Toledo: Frau Toledo, Sergio (16), Maribel (13), Yolanda (11), Jose (7) und Jhonatan (4) (Chuky möchte er genannt werden). Auf dem Bild sieht man Chuky, José und Yolanda. Der Vater ist vor 4-5 Jahren leider bei einem Arbeitsunfall  verstorben und die Großeltern in diesem Jahr ebenfalls. Die Familie ist komplett auf sich alleine gestellt. Sie leben unterhalb der extremen Armutsgrenze und halten sich mit allem, was sie können über Wasser. Frau Toledo arbeitet an der Schnellstraße und wäscht LKW. Ihr ältester Sohn hilft ihr in seiner Freizeit. Die Fundación hilft mit Essen und Kleidung. Jedoch gibt es zwei Punkte, wobei uns einfach die Mittel fehlen.

 

1. Fall: Im April half Yolanda ihrer Mutter bei der Arbeit. Dabei fasste sie ein Kabel an, welches ihr einen Stromschlag verpasste. Ihre Hände haben Verbrennungen 3. Grades erlitten. Ihr wurden die Hände verbunden und regelmäßig gereinigt, jedoch benötigt sie dringend eine Operation. Die Wunde bekommt langsam eine Infektion und sie könnte ihre Finger verlieren, was ihre Zukunft fast unmöglich macht. Hierfür benötigen wir 1000 Bs (120€). Danach kommt eine kostspielige Physiotherapie in Sicht.

2. Fall: Der kleine Jhonatan wurde auf dem Campo geboren. Er besitzt keinerlei Papiere und existiert für die bolivianischen Behörden nicht. Somit darf er die Schule nicht besuchen. Der Kleine sollte aber im Januar dringend dort hingehen. Nicht nur diese Papiere sind eine Hürde für die Mutter. In Bolivien sind die ersten zwei Schuljahre die kostspieligsten (komplett neues Material, Uniform, Anmeldegebühren etc.) Die zwei Jahre sind jedoch auch die wichtigsten, da sie hier Motorik, Lesen und Schreiben lernen. Die Kosten belaufen sich auf 1000-2000 Bs (120-240€) für die Schule und 200 Bs (25€) für seine Papiere. Schulisch gesehen wäre eine dauerhafte Stütze für sein Material ideal!!

 

Wir würden diese Familie gerne entlasten (Sie sind in diesem Ausmaß ein Einzelfall in der Fundación). Im Moment kann weder Chuky zur Schule gehen, noch Yolanda operiert werden, die Mutter macht, was sie kann, jedoch kämpft sie auch um die Existenz ihrer Familie im Allgemeinen. Wir möchten euch daher zum Spenden aufrufen! Die Situation ist wirklich traurig! Eure Hilfe wird benötigt und jede Spende hilft den beiden Kindern eine Zukunft zu ermöglichen!

 

Bei Fragen oder Wunsch auf Rückmeldung, Fotos, Information etc. schreibt uns eure Mail und kontaktiert uns sehr gerne. 

 

Winterferien

Die Winterferien waren mit die schönste Zeit in der Arbeit. Wir hatten zwei Wochen, in denen wir all´ unserer Kreativität freien Lauf lassen konnte. Die Fundación öffnete wie gewohnt um 9:00 Uhr. An "normalen" Tagen in den Ferien übten wir intensiv mit den Kindern Lesen und Schreiben und vor allem Mathe. Im Anschluss spielten wir. Es gab aber viele tolle Spezialtage. Ein Tag, an dem wir uns auf die Hygiene der Kinder fokussierten und versuchten, dass sie diese verinnerlichten. Einen kompletten Spieltag gab es auch und einen Party-Tag, an dem getanzt wurde und es Luftballons und Kekse gab. Ein Waffel und ein Keks-Tag forderten die meisten Aufräumaktionen, es war aber so süß anzusehen, welchen Spaß die Kinder beim Backen hatten. Mein Lieblingstag war der Sporttag. An dem Tag konnte ich alte Spiele aus der Schulzeit ausprobieren und selbst wieder ein bisschen Kind sein. Anstrengend für uns war der Tag des Recycelns, an dem wir Papier gemacht haben, um neue Heftumschläge zu basteln. Schlimm sind immer Kino-Tage- Warum müssen Kinder so viel reden während eines Films?;)

 

Der absolut schönste Tag war jedoch der Ausflug ins Schwimmbad. Wir mieteten einen Bus und fuhren mit 40 Kindern zu Thermalbädern. Das Wasser war schön warm und das war gut so, denn im Juli steckt man in Bolivien im tiefsten Winter. Wir planschten lange herum und so gegen 15.00 Uhr zogen wir alle Kinder wieder an. Wir profes hatten Essen vorbereitet und so machten wir ein schönes Picknick am Waldrand, wo die Kinder nochmal die Möglichkeit hatten zu toben. Anschließend fuhren wir 40 min. zurück zur Zona Sur. Auf meinem Schoß schlief die kleine Sara.

 

Die Winterferien, waren eine sehr schöne Zeit, die ich intensiv leben konnte!!! 

 

Abschiedsfeier

Vor diesem Tag hat uns allen gegraut. Ein paar Kinder haben schon ein paar Wochen vorher angefangen zu sagen "Quedate! No te vayas!" (Bleib doch! Geh nicht!). Irgendwann, und die Zeit scheint gerast zu sein, war der schlimmste Tag gekommen. Wir mussten Auf Wiedersehen sagen. Wir versuchten, das ganze so schön wie möglich zu gestalten. Wir kamen an dem Tag ganz früh um alles vorzubereiten. Die Stimmung war gedrückt. Die ersten Kinder kamen und im Herzen wussten sie schon, dass es heute so weit war. Als alle da waren, versuchten wir erstmal die Tatsache zu ignorieren und spielten viel. Nina und ich hatten überlegt, wie wir den Kindern etwas von uns da lassen könnten und so malten wir zusammen mit allen Kindern ein großes Wandgemälde. Es war ein großer Baum und die Blätter waren alle Hände. Es sollte für creciendo juntos (zusammen aufwachsen stehen). Und die Kinder immer an uns erinnern. Gemeinschaft und Zusammenhalt hatten wir versucht ihnen ein Jahr zu vermitteln, dass sie zusammen stark sind.

 

Wir hatten an dem Tag Torte gekauft und Tee gekocht und so ließen wir das gesunde Frühstück aus und machten uns an die Leckereien.

 

Die Zeit rannte und das wussten wir. Als alle gegessen hatten, riefen wir alle zusammen. Wir rissen uns stark zusammen, doch die Tränen flossen trotzdem, als wir uns bei dem Team und den Kindern bedankten. Wir schenkten ihnen, wie es die Tradition in HS ist, ein Plakat mit Bildern, welches sie aufhingen.

 

Anschließend sprach Delina, so gut sie konnte (da sie auch schon Tränen in den Augen hatte) und bedankte sich bei uns für unsere Geduld, Zeit, Engagement, Eifer, Bereitschaft und Freude an der Arbeit. Sara und Bryan (die kleinsten) überreichten uns ein Geschenk von allen, für jede von uns einen Lama-Pullover.

 

Alle blieben so lange es ging. Ich habe Kinder weinen gesehen, von denen ich nicht gedacht hätte, dass sie es wegen uns tun würden. Es wurde viel umarmt, viel geküsst und viel geweint. Und irgendwann mussten sie in die Schule und wir waren alleine. Wir bekamen von Lidia, noch Briefe überreicht, von jedem Kind. Wir blieben noch lange dort und verabschiedeten uns von den Räumlichkeiten, die nun nicht mehr unsere Arbeit waren. Ein Jahr war plötzlich vorbei… 


Jahrgang 2016/17

Projekte


Jahrgang 2015/16

 

Ferienprogramm-Advent-Hochzeit

 

Seit nun einer Woche haben die Kinder in Bolivien Sommerferien! Die Schulen sind geschlossen, unser Projekt jedoch ist bis Weihnachten noch geöffnet, um den Kindern, die den Großteil ihrer Ferien ihren Eltern beim Arbeiten helfen müssen, wenigstens am Vormittag durch täglich wechselnde Aktivitäten ein bisschen Abwechslung in ihren sonst eher tristen Ferienalltag zu bringen. Mit Basteln, Wasserspielen, Weihnachtslieder üben, Sportangeboten, Armbändern knoten und einem Ausflug in einen Freizeitpark vergeht die Zeit vor Weihnachten wie im Flug. Apropos Flug, ich hab heute meine Rückflugtaten per Mail bekommen - am 8.August 2016 hat mich Deutschland wieder..Seltsam, plötzlich ein festes Enddatum meiner Zeit hier zu wissen! 

 

Nunja, zurück zur Vorweihnachtszeit: Weihnachtsstimmung kommt hier bei 30 Grad und strahlendem Sonnenschein keine auf, daran ändern auch die kitschigen Schneemänner, Weihnachtsbäume und Lichterketten nichts, die überall in der Stadt verteilt sind. Wir essen trotzdem Plätzchen und Lebkuchen (Danke, Oma!) und machen Glühwein, denn das schmeckt ja auch ohne Weihnachtsstimmung ;) 

 

Kommendes Wochenende steht noch ein besonderes Highlight an: die Hochzeit unseres Mitarbeiters Eduardo in Oruro! Zu einer echt traditionell bolivianischen, 3-tägigen Hochzeit eingeladen zu sein ist schon eine besondere Ehre für uns und die Vorfreude auf dieses Erlebnis könnte gar nicht größer sein! Wir planen schon fleißig Reise, Geschenke und Outfits um auch ja perfekt gerüstet dort anzukommen und auch auf jeden Fall einen guten Eindruck zu hinterlassen!

 

Euch allen eine schöne Adventszeit! 

 

 

 

alles begann mit einem blauen Auge

 

+++das Proyecto Mujer, unser Nähprojekt, konnte wieder geöffnet werden, weil wir eine neue Schneiderin einstellen konnten!+++

 

 

 

Schönes Ende einer anfangs traurigen, aber sehr beispielhaften Geschichte.

 

 

 

Ca. 60 Kinder kommen momentan mehr oder weniger regelmäßig ins Projekt. Da die meisten ihren Eltern ab und an bei der Arbeit helfen oder auf ihre kleinen Geschwister aufpassen müssen, machen wir uns auch bei mehrtägiger Abwesenheit normalerweise keine Gedanken. Vor einigen Wochen hatten wir jedoch einen Zwischenfall, der doch unsere Aufmerksamkeit erregte. Ein Mädchen, ich nenne sie jetzt Maria, in Wirklichkeit heißt sie natürlich anders, kam nach mehrtägigem Fehlen mit ziemlichen Blessuren, unter anderem einem schon grün-blauen Auge und weiteren blauen Flecken am Körper zurück ins Projekt. 

 

Zwar behauptete sie fest, auf dem Spielplatz von der Rutsche gefallen zu sein, aber die anderen Kinder hatten schon einen anderen Verdacht: "Su mama le ha pegado!"
Im anschließenden Gespräch mit unserer Psychologin und Chefin Delina bestätigte sich dieser Verdacht dann auch, Maria erzählte unter Tränen wie sie von ihrer Mutter verprügelt wurde. 

 

Ziemlich aufgebracht machte sich meine Chefin am selben Nachmittag noch auf zum Haus der Familie und traf auf eine sehr junge, überforderte alleinerziehende Mutter. Als Delina sie auf die Blessuren ihrer Tochter aufmerksam machte fing die Frau an zu weinen und erzählte von ihrer kaum erlösbringenden Arbeit als Autowäscherin am Straßenrand der Hauptstraße, wo sie Tag für Tag bis spät am Abend mit Schwamm und Wassereimer oft vergeblich auf Kundschaft warten muss. Die zweite Tochter, fast noch ein Baby, ist immer dabei und spielt alleine am Rand der gefährlichen Straße. An besagtem Abend der Prügelattacke sind nach Angaben der Mutter die Nerven mit ihr durchgebrannt, als sie erfolglos und müde spät abends nach Hause kam und den hungrigen, quengelnden Kindern nichts zu Essen geben konnte da sie an diesem Tag kein Geld verdient hatte. 

 

Delina sprach mit der Frau über Kinderrechte, gewaltfreie Erziehung und der Tatsache, dass das Jugendamt ihr die Erziehungsberechtigung entziehen würde sollte sie ihre Kinder nochmals schlagen. Noch während des Gesprächs stellte sich heraus, dass Marias Mutter Nähen gelernt hat, ihrer Arbeit in einer Schneiderei allerdings seit der Geburt ihrer zweiten Tochter nicht mehr nachgehen kann da sie dorthin ihr Baby nicht hätte mitnehmen können. 

 

 

 

An dieser Stelle passierte das, was nicht nur das Leben der kleinen Familie verändern sollte sondern auch unsere Fundación voranbringen wird: 

 

Delina bot der jungen Mutter Arbeit als Näherin in unserem Projekt an. Bezahlt wird nach gefertigten Produkten, so kann sich die Frau ihre Arbeitszeit frei einteilen und mehr für ihre Kinder da sein. Marias kleine Schwester kommt inzwischen vormittags mit in den Kindergarten, spielt dort mit den anderen Kindern und lernt gerade sprechen. 

 

Wenn sie mit ihrer Mama am Nachmittag zur Arbeit kommt, kümmern sich unsere Jugendlichen herzerwärmend um sie und freuen sich über jeden noch so kleinen Fortschritt den sie macht. 

 

Maria, die schon immer ein sehr fröhliches Kind war, strahlt nur noch und ist stolz ihrer kleinen Schwester beim Malen zu helfen und ihr alle Spielsachen zu zeigen. 

 

 

 

Auch ich bin unglaublich glücklich darüber, wie wir die Lebensumstände dieser kleine Familie verbessern konnten und bin gespannt wie sich alles entwickeln wird!

 

 

 

Parque Mariscal 

 

pünktlich zum ersten Ferientag machten wir auch noch einen Ausflug in einen Freizeitpark, der gleichzeitig irgendwie mein Abschiedsgeschenk an die Kinder war. Wie immer war es sehr chaotisch, ein bisschen unorganisiert aber wir hatten unglaublich viel Spaß! 

 

 

 

Ferien

 

zweimal im Jahr gibt es Schulferien in Bolivien, zwei Monate im Sommer und zwei Wochen im Winter. Heute hat die Schule wieder angefangen, davor ging es ruhiger zu im Hilando, da viele Kinder mit ihren Familien zum Arbeiten aufs Land gefahren sind. Wir machten einen Workshop und stellten mit den Kindern Recyclingpapier her und ich nutzte die Zeit, strich eins der Zimmer neu und malte eine große Weltkarte quer über eine Wand. 

 

 

 

Umzug Hilando Sueños

 

seit Monaten geplant, jetzt endlich geschafft: Wir sind umgezogen! Das neue Haus, praktischerweise genau gegenüber vom Alten, hat alles, was bisher fehlte: einen betonierten Hof, zwei Toiletten mit Spülung, einen Raum mehr, ein runterfall-sicheres Geländer und mehrere Wasseranschlüsse. Ein Wochenende lang schleppten wir Tische, Stühle, Schränke, Bücher, Computer und jede Menge Material vom alten Haus ins Neue, sortierten aus und um, putzten und räumten auf. Dann war es geschafft, und wir auch. 


Jahrgang 2014/15

Projekte

Kontakt Arbeitsgruppe

Projekt Hilando Sueños

projekt.traeumespinnen.bolivien@gmail.com

 

Kontakt Missionszentrale der Franziskaner e.V

Albertus-Magnus-Str. 39D - 53177 Bonn

Postfach 20 09 53

D-53139 Bonn

Tel.: + 49 228 / 9 53 54-0

Fax: +49 228 / 9 53 54-40

E-Mail: post@mzf.org

Quicklinks

Freiwilliger werden

Melde dich beim FSJ-Team:

Ansgar Donath

Missionszentrale der Franziskaner e.V.

Albertus-Magnus-Str. 39

D-53177 Bonn

0228 / 95 35 40

FREIWILLIGENDIENST@MZF.ORG

www.mzf.org/mithelfen/freiwilligendienst/bolivien-hilando-suenos/

 

Melde dich beim MAZ-Team:

Anne Arenhövel

Knechtsteden 4

41540 Dormagen

Tel.: +49 2133 869 108

Mobil: +49 160 99 72 16 10

 

Pater Gasto Lyimo

Eichenstr. 9

71287 Stuttgart/Weissach

Mobil: +49 178 62 08 668

 

maz@spiritaner.de